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Gemeinsam sind wir stark - Heiße Tage an der Nordsee

Schullandheimaufenthalt der Klasse 7 in Neßmersiel vom 5. - 12. Juli 2010

 

 

Eine erlebnisreiche Woche an der Nordsee liegt hinter uns!
Bei schönstem Sommerwetter  verbrachten wir acht Tage im Küstenbadeort Neßmersiel in Ostfriesland. Begleitet wurden wir von unserer Klassenlehrerin Frau Schneider und ihrem Mann, sowie der Referendarin Frau Schlienz.

In Ostfriesland begrüßt man sich immer mit "Moin!", egal zu welcher Tageszeit. Der Ausdruck stammt von dem friesischen Wort "Moy" und bedeutet soviel wie Glück. Ich wünsche dir einen schönen und glücklichen Tag.
Also heißt "Moin, Moin!" :  Ich wünsche dir ganz viel Glück!

Am ersten Abend machten wir gleich Bekanntschaft mit dem Wattenmeer.
Zum Glück war gerade Flut und wir konnten sogar noch baden.
Im Wattenmeer ist das Meer leider nicht immer da, denn man muss den
6-stündigen Wechsel von Ebbe und Flut beachten.

Vor der Küste vorgelagert sind sieben ostfriesische Inseln: Von Osten nach Westen heißen sie: Wangerooge, Spiekeroog, Langeoog, Baltrum, Norderney, Juist und Borkum. Man kann sie sich ganz leicht merken mit einem Spruch, der immer die Anfangsbuchstaben der Inselnamen angibt, nämlich:
Welcher Seemann liegt bei Nacht im Bett?

 

Am nächsten Tag ging es dann mit der Fähre von Norddeich auf die Insel Norderney, wo wir den Tag mit Baden, Muscheln sammeln und den gefräßigen Möwen verbrachten.

Am dritten Tag stand eine Fahrradtour über den Deich auf dem Programm.
Ziel war das "Waloseum" ein tolles Museum, wo wir ein riesiges Pottwalskelett  bestaunen konnten und viel über Wale und andere Tierarten an der Nordsee lernten. Sogar einige kleine Heuler (Seehundbabys) waren in der Quarantänestation zu sehen.
Leider schied an diesem schönen Abend Deutschland beim Halbfinale der Fußballweltmeisterschaft gegen Spanien aus.



Tagsdrauf waren wir wieder in Norddeich unterwegs: Wir besichtigten die Seehundaufzuchtstation, wo verlassene Seehundbabys betreut werden. Wenn sie wieder groß und stark sind und mindesten 25 kg aufweisen, werden sie wieder ausgewildert. Anschließend stand eine Wattwanderung auf dem Programm.
Bei Ebbe durchschritten wir den schlickigen Meeresboden, der durch das Zurückweichen des Wassers  freigegeben wurde. Wir fanden jede Menge Krebse und Wattwürmer, die ganz leicht durch die  "Wattwurmspaghettis" zu finden sind.
Nach dem Abendessen versuchten wir uns  noch in typischen ostrfriesischen Spielen wie Bogenschießen und natürlich dem  ostfriesischen Nationalsport "Bosseln".



Bei strahlendem Wetter starteten wir am nächsten Morgen zu einer Kanutour auf den Kanälen bei Upgant Schott. Nach einer ausführlichen Einweisung verteilten wir uns auf vier Boote und los ging es. Wir legten uns ganz schön ins Zeug, der Schweiß rann von der Stirn und jeder Wasserspritzer mit dem Paddel war willkommen.
Zum Schluss schafften es die Mädchen,  das erste Boot mit den Jungs noch zu überholen , was natürlich eine besondere Freude für die Mädels war.
Bei der anschlieáenden Wanderung zum Störtebeker Turm nach Marienhafe waren wir ganz schön geschafft, sodass uns der Kirchturm, nämlich das Versteck des berühmten Seeräubers Klaus Störtebeker, nicht mehr wirklich interessierte.



An diesem Tag hatte unser Mitschüler Lukas Geburtstag.  Natürlich ließen wir ihn schon morgens beim Frühstück hochleben, aber am Abend bei der  Grillparty bekam er noch ein kleines Geschenk und wir hatten viel Spaß bei lustigen Spielen.

 

Von diesem anstrengenden Tag erholten wir uns am herrlichen Strand von Norddeich und badeten zunächst im Meer, danach (bei Ebbe) im Schwimmbad, das ebenfalls mit Meerwasser gefüllt war. Es ist ganz schön salzig und brennt beim Tauchen in den Augen, auch auf den Lippen spürt man deutlich das Salz, schlucken sollte man es auf keinen Fall, denn dann bekommt man ziemlich Durst.

 

Frau Schlienz brachte von einem kleinen Ausflug zum Fischereihafen frische Krabben mit; sie zeigte uns, wie man sie knackt und wir konnten sie versuchen. Schmeckt gar nicht so schlecht!!

 

Den allerletzten Tag nutzten wir nochmal zum Inselbaden und fuhren mit der Fähre auf die kleinste der sieben Inseln, nach Baltrum. Sie wird auch „Dornröschen“ genannt, ist fünf Kilometer  lang und hat nur ca. 500 Einwohner. Auch dürfen auf der Insel keine Autos fahren. Die Touristen werden mit Pferdewagen zu ihren Hotels gebracht und das einzig erlaubte Fortbewegungsmittel ist das Fahrrad. Die Luft ist natürlich besonders gut und überall duftet es nach Rosen. Uns gefielen die Wildhasen gut, die es dort reichlich gibt.

 

Am Nordstrand der Insel zum offenen Meer hin wirken sich Ebbe und Flut nicht so stark aus. Hier konnten wir immer baden, zur Sandbank rüber waten und dort die Wellen genießen. Bis zum späten Abend genossen wir den herrlichen Sandstrand im Strandkorb nochmal ausgiebig, wir badeten, spielten, sammelten Muscheln und andere Meerestiere und kamen erst zur zweiten Halbzeit des WM-Finales zurück.

 

Nach diesem abwechslungsreichen und perfekten Programm musste ja noch etwas Unvorhergesehenes kommen.

Uns traf es auf der Rückfahrt mit der Bahn. Durch schwere Unwetter im Ruhrgebiet war der gesamte Zugverkehr durch Nordrhein-Westfalen in Richtung Süden eingestellt. Es war nichts zu machen,  wir kamen nicht durch!

 

Nach insgesamt siebenstündiger Wartezeit in Recklinghausen, Wanne-Eickel und Gelsenkirchen konnten wir um 19.00 Uhr endlich bis Düsseldorf und dann noch bis Köln fahren. Zum Glück erwischten wir dort einen ICE,  der uns schnell nach Stuttgart brachte. Durch den Einsatz eines Schaffners und einer nachmaligen Umsteigeaktion in Mannheim erreichten wir noch den allerletzten Zug von Stuttgart nach Reutlingen und waren endlich um 1.45 Uhr  da.

Müde aber glücklich schlossen uns die abholenden Eltern in die Arme.

Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden.

Eins ist sicher: Dieser Schullandheimaufenthalt wird für alle unvergesslich bleiben.