Sie sind hier:

Nachricht

Weiße Blütenpracht, süße Früchte

Hohenstein. Unter Anleitung von Revierförster Stefan Hägele pflanzten gestern die Schüler der Klasse 4a der Hohensteinschule auf dem Schulgelände einige Vogelkirschen, den Baum des Jahres 2010.

Fotos: K. Käppeler

Die Vogelkirsche ist der Baum des Jahres, vergangenen Sonntag war Tag des Baumes. Anlass genug für eine Pflanzaktion an der Hohensteinschule. An ihr waren die neun Schüler der Klasse 4a der Schule mit ihrem Klassenlehrer Walter Schweikardt beteiligt, ebenso Schulleiter Klaus Käppeler.

 

Sie trafen sich am Nachmittag mit Förster Stefan Hägele, der auf die Bedeutung der Vogelkirsche einging. Sie strahlt im April in weißer Blütenpracht und gibt im Sommer die begehrten Früchte ab. Im Herbst ist sie dank feuriger Blattfarben auffallend und im Winter begeistert ihre Rinde, so Hägele.

 

Die Mutter aller Süßkirschen findet man auch auf der Alb, besonders in den lichteren Waldungen des Albtraufs. In der Jugend ist die Vogelkirsche ein schattenorientierter Baum, der im Alter aber eine freie Krone benötigt. Was den Standort betrifft, ist sie äußerst genügsam, ist auf Schuttflächen oft als Pionierbaum zu beobachten. Im Winter ist die Vogelkirsche frosthart, sie reagiert aber empfindlich aus Spätfröste, die den Fruchtertrag mindern.

 

In den Wäldern des Landkreises Reutlingen kommt die Kirsche nur vereinzelt vor. Ihre Früchte werden, da klein und am älteren Baum weit oben zu finden, den Tieren des Waldes überlassen. Hägele erwähnte auch die Heilkräfte des Kirschbaumes. Seine Früchte wirken, täglich genossen, schmerzlindernd. Das erwärmte Kirschkernkissen lindert den Schmerz bei Rheuma oder Hexenschuss und gibt wohltuenden Schlaf.

 

Nach der Vorstellung des Baumes ging es gestern für die Schüler an die Arbeit. Zehn Bäume waren von der Baumschule Sellner gestiftet worden. Sie galt es einzupflanzen, fünf davon auf dem Schulgelände. Mit einem großen Bohrapparat bereitete Hägele die Löcher vor. Mit Schaufeln, Spaten und bloßen Händen vergrößerten die Schüler die Löcher, bis sie so groß waren, dass die Baumwurzel Platz fand. Dann galt es Pfosten zu setzen, damit die Bäume angebunden werden konnten, ehe diese tatsächlich an ihren Platz kamen. Jetzt musste die Erde wieder zurückgeschaufelt werden, ehe die Gießkannen zum Einsatz kamen.

 

Drei Vogelkirschen wurden so gestern gepflanzt. Heute geht es weiter mit der Arbeit. Dann werden auch die Schüler der Klasse 4b dabei sein. Bereits in der Osterferien hatten die Siebtklässler der Hohensteinschule mit Unterstützung ihrer Eltern 1200 Buchensetzlinge gepflanzt. "Leben und lernen unter naturnahen Bedingungen": Dieser Kernsatz des Schulprofils ist mit beiden Aktionen wieder nachhaltig unterstrichen worden.

 

 

Alb-Bote online, 28.04.2010