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Ein leises „Servus“ zum Abschied

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler,
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

vorgestern war der letzte Schultag in einem denkwürdigen Jahr, heute ist formal mein letzter Arbeitstag an der Hohensteinschule. Nach 13 Jahren als Schulleiter gehe ich jetzt mit einem lachenden und einem weinenden Auge in Pension. Einerseits freue ich mich auf die neue Freiheit und bin gespannt, was das Leben noch für mich vorgesehen hat. Andererseits verlasse ich meine Hohensteinschule, die mir zur Heimat geworden ist. Ich bin dankbar, dass es der Herrgott mit mir gut meinte und dass ich bisher von schweren Krankheiten veschont blieb. Mit der Weitergabe des Generalschlüssels an die kommissarische Schulleiterin, Konrektorin Tanja Glück gebe ich symbolisch die Verantwortung für die Schule, für die Kinder und für das Lehrerkollegium weiter.

Trotz der vielfältigen Herausforderungen war ich sehr gerne Rektor und habe meine Entscheidung, mich in Hohenstein zu bewerben, nie bereut. Ich bin auch ein bisschen stolz auf das Erreichte und weiß dennoch, dass weitere Aufgaben warten. Dieses „Corona“-Schuljahr hat uns vor Augen geführt, dass die Schule wie die Gesellschaft einem dauerhaften Wandel unterzogen sind und dass sich die Anforderungen ständig ändern. Ich meine, die stetige Fortentwicklung ist uns gemeinsam gelungen und die Hohensteinschule ist gut aufgestellt, auch zukünftige Veränderungen professionell zu meistern.

Das Erreichte ist nicht das Werk eines Einzelnen, sondern einer intakten Gemeinschaft. Dabei wurden mir meine Aufgaben von allen Seiten sehr erleichtert, dafür bin ich dankbar.

Mein Handeln war immer auf das Wohl der uns anvertrauten Kinder ausgerichtet. Dabei habe ich mich bemüht, alles richtig zu machen und habe nach bestem Wissen und Gewissen agiert. Ich bin mir bewusst, dass ich dabei auch Fehler gemacht habe und Enttäuschungen entstanden sind. Dafür bitte ich um Entschuldigung – die Absicht war jedoch redlich.

Einen ganz herzlichen Dank möchte ich allen aussprechen, die mich in diesen Jahren angespornt, ermutigt, unterstützt und konstruktiv kritisiert haben. An meiner eigenen Person konnte ich spüren, wie wohltuend Lob wirkt und welche Kräfte es freisetzt.

In erster Linie gilt mein Dank dem Kollegium inklusive der Sonderpädagoginnen, den Referendarinnen und ein Referendar, auch ehemaligen Kolleginnen und Kollegen, die sich bis heute der Schule verbunden fühlen und z.B. noch lange Jahre im Förderverein tätig waren oder noch sind, namentlich der ehemalige Konrektor Erich Roth, Ulla Schneider oder Hans Holzhauer.

In diesem Kollegium weht ein arbeitsamer Geist, eine gute Atmosphäre, geprägt von einer harmonischen Zusammenarbeit. In den vergangenen Jahren sind drei Referendarinnen gerne als Lehrerinnen an der Hohensteinschule geblieben – auch das ein Zeichen für gegenseitige Wertschätzung und ein prima Klima. Und da dies zu Beginn meiner Amtszeit noch nicht so war, schätze ich dies umso höher ein.

 

In unserem Grundgesetz und in der Landesverfassung ist festgelegt, dass die Erziehung der Kinder sowohl Sache der Eltern als auch des Staates ist. Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei den Hohensteiner Eltern für Ihr Vertrauen in unsere Arbeit bedanken, für Ihre konstruktive Mitarbeit bei den vielfältigen außerunterrichtlichen Veranstaltungen und für die wegweisenden Weichenstellungen wie z.B. die Einführung der Ganztagesschule in Wahlform. Ich selbst hatte direkt mit dem Elternbeirat und den Elternbeiratsvorsitzenden zu tun. Vielen Dank an Katia Hess, Rafaela Gregor-Kraft, Tobias Geiselhart, Monika Schnizer, Susanne Bross und an den aktuellen Vorsitzenden Matthias Heinz – einschließlich der jeweils gewählten Elternvertreterinnen und -vertreter. Lieber Herr Heinz, gerade in einer Krisensituation spürt man, wie wichtig und wertvoll gegenseitiges Vertrauen und Unterstützung ist.

 

Die sächlichen und räumlichen Rahmenbedingungen einer Schule schafft der Schulträger. Ein großes Dankeschön für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit gilt Bürgermeister Jochen Zeller und dem Gemeinderat. Aufgrund der ständigen Investitionen in Ausstattung, Bausubstanz und Infrastruktur ist diese Schule in einem sehr guten Zustand. In den letzten Jahren direkt für die Schule zuständig ist Beatrice Vermeij-Böhm, der ich stellvertretend für die gesamte Verwaltung für ihre unermüdliche Unterstützung, Begleitung und für Ihre Herzlichkeit danke.

 

Ein besonderer Dank gilt unserer Sekretärin Ursula Bronner. Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass sie die Seele dieser Schule ist – ohne sie könnte und würde vieles nicht so geschmiert und geschmeidig laufen. Ihre Aufgaben und Tätigkeiten sind so vielfältig und umfangreich, sie kümmert sich um Softwareupdates ebenso wie um Wehwehchen der Kinder, sie wimmelt aufdringliche Fotografen ab, sie nimmt neue Kinder auf, sie berät und organisiert für Kinder, Eltern und Lehrkräfte – jederzeit freundlich, ruhig und ausgeglichen. Und als ob dies nicht genug wäre, kümmert sie sich in der Ganztagesschule um die Betreuung beim Mittagessen und in der Mittagspause.

 

Ein weiterer Dank geht an Hausmeister Heinz-Dieter Muerth. Seine Begabungen im technischen Bereich kommen uns und dem Gebäude zugute. Ob Elektronik oder Mechanik – Herr Muerth kennt sich aus. Seinem Einsatz in den Pfingstferien ist es zu verdanken, dass die Grundschule jetzt vierfach verkabelt und die Digitalisierung einen guten Schritt vorangekommen ist.

 

Die Reinigungskräfte Tanja Kabelitz und Irina Reissner haben immer eine besondere Aufgabe, in der Corona-Zeit kommt die Verantwortung für die tägliche Desinfektion hinzu. Sie machen ihre Arbeit, um die sie niemand beneidet, mit großem Einsatz. Dafür zolle ich ihnen meinen persönlichen Respekt. In diesen Dank sind auch ihre Vorgängerinnen eingeschlossen – über viele Jahre haben Valentina Weimeier und Katharina Mayer für Sauberkeit gesorgt.

 

Die Etablierung unserer Ganztagesschule in Wahlform freut mich. Als ich mich vor 13 Jahren im Rahmen meiner Bewerbung bei Bürgermeister Jochen Zeller vorstellte, gab er mir den Wunsch der Gemeinde mit, eine Ganztagesbetreuung umzusetzen. Dies sind wir angegangen, mit Mittagessen und Nachmittagsbetreuung. Zur Ganztagesschule sind wir aber erst geworden, als wir verlässlich 18 zusätzliche Lehrerstunden erhalten haben. An dieser Stelle danke ich allen, die diese Schulform mittragen und unterstützen. Neben den Lehrerinnen mit AGs und der Hausaufgabenbetreuung sind dies mehrere Personen, ohne die dieses Angebot so nicht machbar wäre. Erwähnenswert finde ich die AG IT4KIDS von Stefan Calgaro, die mit der Unterstützung der Uni Tübingen zustande kam sowie die Sport- und Spiel AG, die von den Sportvereinen finanziert und vom Sportkreis unterstützt wird. An alle: Herzlichen Dank.

 

Ein Erfolgsmodell sind unsere Bläserklassen geworden. Die Kooperation mit den Musikvereinen von Hohenstein ist für die Schule und für die Vereine gewinnbringend – vor allem aber für die teilnehmenden Kinder. Seit Beginn leitet Herbert Pfister das Klassenmusizieren und hat an unzähligen Auftritten die Grundschule im richtigen Ton präsentiert. Viele ehemalige Grundschüler spielen heute in der Jugendkapelle oder im Orchester, einer ist sogar selbst Jugendleiter. Herbert Pfister gilt ein ganz besonderer Dank. Wir hoffen, dass der Unterricht in den Bläserklassen bald wieder möglich sein wird.

 

Mit Toni Bessner und Gerhard Schuler sind uns zwei ehemalige Grundschulväter treu geblieben, obwohl ihre Kinder schon erwachsen sind. Sie sind die Architekten unserer Homepage, die zwischenzeitlich auch schon umgebaut wurde. Sie sind Fachmänner und beraten uns in allen Fragen rund um das Internet. Dafür bin ich und sind wir sehr dankbar – ihre ehrenamtliche Arbeit ist nicht hoch genug einzuschätzen – besonders wenn man weiß, welche Stundenlöhne in der IT-Branche gezahlt werden.

 

Einen Dank richte ich auch an die Kolleginnen und Kollegen des Albgymnasiums in den Räumen der ehemaligen Hauptschule, die an einer konstruktiven Zusammenarbeit interessiert sind und immer wieder das Gespräch gesucht haben.

 

Auch beim Staatlichen Schulamt in Tübingen möchte ich mich bedanken: Zum einen in das Vertrauen in mich, zum anderen in die vielfältige Unterstützung und die sehr gute Zusammenarbeit. Auch wenn die zuständigen Sprengelschulräte öfters wechselten, so trafen wir doch immer auf verständnisvolle Ratgeber und kompetente Ansprechpersonen. Meine wöchentliche Präsenz im Schulamt als Regionaler Ansprechpartner für Inklusion hat diese Wahrnehmung noch verstärkt: Das Schulamt tut im Rahmen seiner Möglichkeiten alles um die Schulen zu unterstützen.

 

Jetzt noch zum Bindeglied der Grundschule in die Gemeinde hinein. Die Gründung des Fördervereins betrachte ich als Glücksfall für unsere Schule. Ich will nur zwei Aktionen nennen, die ohne Förderverein nicht möglich gewesen wären: der jährliche Fahrradwettbewerb und das neue Spiel- und Klettergerät. Als wohlwollende Ratgeber und bei diesen beiden Aktionen auch als Anschubfinanzier sehe ich den Vorsitzenden Johannes Schwörer. Zu diesem Team gehören auch der stellv. Vorsitzenden Bürgermeister Jochen Zeller, als Schriftführer zunächst Gemeinderat Lothar Hofstetter, danach Markus Tress und seit Beginn an Kassiererin Uschi Steiner. Und mit Tanja Glück gibt es einen echten „Glücksfall“: Sie ist das Herz des Vereins, Antreiberin und Organisatorin von vielen Aktionen: Bücherflohmarkt, Weihnachtsmarktstand, Fahrradbörse.

 

Nicht nur deswegen danke ich –last but not least – meiner Stellvertreterin, Konrektorin Tanja Glück. Ich bin froh und dankbar, dass sie sich vor 11 Jahren auf diese Aufgabe eingelassen hat. Ich wusste die Schule immer in guten Händen, ob ich für das Staatliche Schulamt in Tübingen tätig oder als Landtagsabgeordneter Teilzeit arbeitete und häufig in Stuttgart war. Ihre vertrauensvolle und loyale Mitarbeit, auch als Bindeglied zum Kollegium, willensstark und mit guten Ideen ausgestattet, haben an unserer Schule Spuren hinterlassen.

Nachdem sich bis heute niemand auf das Rektorat der Hohensteinschule beworben hat, wird Tanja Glück dieses Amt kommissarisch führen. Sie hat sich meines Erachtens in vielen Jahren dafür bewährt und ist bestens gerüstet. Diese Meinung teilen sowohl das Kollegium, der Elternbeirat und der Förderverein. Zu dieser neuen Aufgabe in einer spannenden Zeit wünsche ich ihr viel Erfolg und setze auf einen nahtlosen Übergang mit der bewährten Unterstützung von allen Seiten. Denn unser Leitbild hat weiterhin Bestand: „Es braucht ein ganzes Dorf um ein Kind großzuziehen“.

 

Über die Organisation einer Abschiedsfeier unter Einhaltung der Pandemievorschriften habe ich mich sehr gefreut, ebenso über die wertschätzenden und lobenden Worte von Konrektorin Tanja Glück für das Kollegium, Bürgermeister Jochen Zeller für den Schulträger, Johannes Schwörer für den Förderverein der Hohensteinschule e.V. und von Elternbeiratsvorsitzenden Matthias Heinz für die Elternschaft. Herzlichen Dank an die Gemeinde für die massive Ruhebank und an alle Spender für den Beitrag zu einem neuen Mountainbike. Sehr gefreut habe ich mich auch über das von allen Schülern gestaltete Buch und über den Fotoband des Kollegiums.

 

 

Mit freundlichem Gruß

 

Klaus Käppeler, Schulleiter