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„Edgar, das gruselige Schlossgespenst“ – eine schaurig, schöne Kinderoper

Wie bereits in den vergangenen Jahren gastierte am vergangenen Donnerstag wieder einmal die Tourneeoper Mannheim an der Hohensteinschule. Zu sehen gab es in diesem Jahr das Stück „Edgar – das gruselige Schlossgespenst“. Edgar, gespielt von Matthias Eschli, erbt von seiner verstorbenen Tante Agathe von Kettenrasselstein ein echtes Geisterschloss. Doch auch das 245-Jährige Geisterzimmermädchen Violetta, dargestellt von Hanna Czarneka, hält sich für die rechtmäßige Erbin und will ihr Schloss nicht so einfach aufgeben.

In einigen Gruselduellen galt es zu ermitteln, in wessen Besitz das Geisterschloss am Ende übergehen sollte. Im Mittelpunkt der am Ende doch gar nicht so gruseligen Aufführung stand natürlich wie immer die Musik. Quer durch die Opernwelt klangen an diesem Morgen bekannte Arien durch die Turnhalle der Grundschule. Von den beiden Sängern eindrucksvoll vorgetragen, begeisterte diese Art des Gesangs die Kinder und Lehrer gleichermaßen.

Besondere Gänsehautmomente erlebte das Publikum immer dann, wenn alle Schülerinnen und Schüler beim im Vorfeld einstudierten und auswendig gelernten Grusellied kräftig mitsingen und mittanzen durften. Ein beeindruckendes Erlebnis war dieser Ausflug in die Opernwelt für acht Mitspielkinder. Je ein Kind aus jeder Klasse konnte erste Bühnenerfahrung sammeln. Als Geisterkinder hatten sie ihren großen Auftritt auf der liebevoll gestalteten Bühne, durften sich gemeinsam mit Edgar und Violetta um die Wette gruseln und wurden von ihren Klassenkameradinnen und Klassenkameraden für ihren Mut und ihre Schauspielkunst bewundert.

Am Ende des Stücks wurde kräftig applaudiert und im Anschluss an Aufführung durfte eine Fragerunde natürlich nicht fehlen. Die Mannheimer Akteure stellten sich geduldig den Kinderfragen, die unter anderem lauteten: „Wie kann man sich so schnell umziehen? Wer näht eure Kostüme?“ oder auch „Wo wohnt ihr?“

Nach einer Zugabe beantworteten die Sänger ganz neugierigen Kindern auch noch bei der Verabschiedung an der Türe geduldig die letzten ungeklärten Fragen. Mit einer Autogrammkarte wurden alle Zuschauer in die Pause entlassen. Die gruselige, aber doch auch sehr witzige Oper, war ein voller Erfolg und wurde wie so oft durch die Unterstützung des Fördervereins ermöglicht, der dankenswerterweise erneut einen Großteil der Kosten übernahm.

Dass Edgar und Violetta noch einige Zeit später in manchen Kinderköpfen herumspukten war nicht zu überhören, denn aus allen Ecken des Schulhofes schallten an diesem Morgen immer wieder Gesänge aus dem Gespensterlied, das für viele in den letzten Wochen zum Ohrwurm wurde. Jetzt heißt es wieder ein Jahr warten, bis der Bus der Tourneeoper Mannheim erneut auf den Schulhof der Hohensteinschule rollt und eine Oper für die Grundschüler mit im Gepäck hat.