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Entspannter Lernen mit Bewegung

Probier´s mal mit Natürlichkeit“ – so lautete der Untertitel eines abwechslungsreichen Vortrags, den am Montag, den 5. Februar rund 90 interessierte Zuhörer im Foyer der Hohensteinschule besuchten. Auf Initiative der Elternbeiratsvorsitzenden Monika Schnizer konnte bereits zum zweiten Mal die Lern- und Bewegungstrainerin Sabine Mönnich aus Schwäbisch Gmünd gewonnen werden, um sowohl neugierigen Eltern, als auch interessierten Lehrern in ihren ansprechenden Ausführungen wertvolle Informationen über die frühkindliche Entwicklung und deren Auswirkungen auf das spätere Lernen zu geben.

Zu Beginn erklärte die Evolutionspädagogin, dass nicht nur der Verlauf der Schwangerschaft, sondern auch Geburtserlebnisse das spätere Leben und Lernen der Kinder prägten. Des Weiteren führte sie aus, wie wichtig das schrittweise Erlernen der natürlichen Bewegungsabläufe wie Rollen, Robben, Kriechen, Krabbeln und Laufen für ein gesundes Aufwachsen der Kinder seien. Ihrer Meinung nach stelle die Phase des Krabbelns die wichtigste Stufe der frühkindlichen Entwicklung dar, da hier besonders die linke mit der rechten Hirnhälfte vernetzt und Überkreuzmuster eingeübt würden.

Viele Lernschwierigkeiten oder Verhaltensauffälligkeiten treten im Schulkindalter auf, wenn diese Vernetzungen im Kleinkindalter nicht ausgiebig trainiert oder nur unvollständig abgeschlossen wurden. Diesen Kindern falle beispielsweise die Unterscheidung ähnlicher Buchstaben und Zahlen schwer, sie hätten Mühe, beim Vorlesen die Zeilen im Blick zu halten oder zeigten große Schwierigkeiten beim Erlernen der Uhr. Frau Mönnich wiederholte mehrmals, wie positiv sich die regelmäßige Bewegung auf den Lernerfolg der Kinder auswirken kann.

Immer wieder streute sie in ihre wissenschaftlichen Erklärungen praktische Alltagstipps ein. Um beispielsweise Stress bei den Hausaufgaben zu vermeiden, riet sie zu ritualisierten Übungszeiten, einem ordentlichen Arbeitsplatz und einem hellen, aber gleichzeitig nicht zu grellem Licht am Schreibtisch. Bei Kindern mit Konzentrationsschwierigkeiten empfahl sie ganz klare Aufgaben und Ansprachen. Außerdem wünschte sie sich, dass Kinder sich wieder mehr in ihrem Alltag bewegen und Lernpausen nützen, um zu hüpfen, zu springen, Ball zu spielen, zu schaukeln oder zu balancieren. All diese Bewegungsmuster sieht sie als Bausteine des Lernens, die sich zudem auch positiv auf die Psyche des Kindes auswirken können.

Außerdem hält die Referentin es für sehr wichtig, dass Kinder circa eine Stunde vor dem Zubettgehen zur Ruhe kommen und spätestens dann alle elektronischen Medien ausgeschaltet werden. Nur so könnten die Kinder entspannt schlafen und ausgeruht aufwachen. Dass ein gesundes Frühstück wichtig ist, um für einen langen Schultag fit zu sein, weiß bekanntlich jeder. Die Lern- und Bewegungstrainerin gab zusätzlich den Rat, dass etwas Leinöl in den Joghurt gemischt werden könne, um auch über die Ernährung durch wichtige Omega-3-Fettsäuren das Wohlbefinden der Kinder zu stärken.

Abschließend verwies Sabine Mönnich auf die Möglichkeit, jederzeit Bewegungs-Workshops in ihrer Praxis zu buchen, um in regelmäßigen Abständen unter professioneller Anleitung wichtige Bewegungsmuster und Konzentrationsübungen durchzuführen. Alle Zuhörer waren sich einig, dass durch diesen Vortrag viel Bekanntes wieder in Erinnerung gerufen wurde und gleichzeitig einiges Neues zu hören war. Vielleicht war ja auch genau der richtige Tipp für Sie dabei, damit Ihr Kind ab sofort entspannter lernen kann?!