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Erfolg mit essen und spielen

Ganztagesbetreuung an der Hohensteinschule: 90 Schüler kommen regelmäßig

Erst Maultaschen, dann "Mäxle": Landrat Thomas Reumann hat sich jetzt in der Hohensteinschule ein Bild von der Ganztagesbetreuung gemacht und mit den Schülern Tischtennis gespielt. Foto: Maria Bloching

Dass die Ganztagesbetreuung an der Hohensteinschule ankommt, zeigt die konstante Zahl an Schülern, die regelmäßig Mittagstisch und Angebote nutzen. Jetzt war Landrat Thomas Reumann zu Gast.

MARIA BLOCHING

 

Hohenstein  Da staunten die Schüler zur Mittagszeit nicht schlecht, als neben ihrem Schulleiter Klaus Käppeler auch Bürgermeister Jochen Zeller und Landrat Thomas Reumann Platz nahmen, um sich bei geschmälzten Maultaschen mit Kartoffelsalat selbst ein Bild über das Erfolgsmodell "Ganztagesbetreuung an der Hohensteinschule" zu machen.
 
Im Frühling 2008 wurde das Konzept vorgestellt und sehr schnell in die Tat umgesetzt. "Damals hofften wir, 15 bis 20 Kinder regelmäßig für den Mittagstisch und die anschließenden Betreuungsangebote dienstags und donnerstags begeistern zu können", erinnerte sich Bürgermeister Zeller. Dass der Bedarf aber so groß ist und mittlerweile pro Woche rund 90 Schüler die Ganztagesbetreuung in Anspruch nehmen, hätte man sich vor einem Jahr nicht träumen lassen. 

Der Erfolg hat Bestand: "Seit Schuljahresbeginn kommen immer gleich viele Kinder, Abmeldungen haben wir nicht", erzählte Schulleiter Käppeler, der dies dem guten Essen und dem attraktiven Freizeitangebot zwischen Mittagstisch und Nachmittagsunterricht zuschreibt.
 
Landrat Reumann hat schon vor einem Jahr imponiert, wie das Thema Ganztagesbetreuung in Hohenstein angegangen wurde, nun konnte er sich vom Erfolg selbst überzeugen. Ob Grundschulkinder der ersten Klasse oder Neuntklässer: Im Foyer der Hohensteinhalle finden alle gemeinsam an den Tischen Platz, sie können zwischen zwei verschiedenen Gerichten wählen, die von den Mariaberger Heimen geliefert werden, und lassen sich neben süßen Nachspeisen auch Salate schmecken.
 
"Vor allem für die Eglinger Kinder lohnt sich das Heimfahren über die Mittagszeit kaum", gab Bürgermeister Zeller zu bedenken. Denn die Busfahrzeiten drängen zur Eile, so dass kaum Zeit zum Essen bleibt. Nutzen die Kinder das Ganztagesangebot, können sie entspannt essen und anschließend spielen, Sport treiben oder andere Freizeitangebote in Anspruch nehmen. Schließlich bemühen sich darum sowohl Gemeinde als auch Schule und Förderverein gleichermaßen.
 
Durch sechs zusätzlich gewonnene Lehrerstunden kann der Großteil der Betreuung abgedeckt werden, doch auch von außen wird tatkräftig unterstützt: So bietet Christina Mader vom Tennisverein Meidelstetten jeden Donnerstag und jeden zweiten Dienstag die Möglichkeit zum Tennisspielen in der Hohensteinhalle, die Schläger werden vom Verein gestellt. Im Sommer und Herbst war dagegen Fußballspielen auf dem Hartplatz angesagt: "Hauptsache die Kinder haben Bewegung", ist Käppeler wichtig.
 
Darüber hinaus wird Hausaufgabenbetreuung in einem Ausweichraum geboten, es darf gemalt werden, und in der Aula des Schulhauses vergnügen sich die Kinder bei Tischtennis und Tischkicker, während andere an den zwei zur Verfügung stehenden Computern im Internet surfen.
 
Für die Betreuung bezahlen die Eltern einen Euro - übers Jahr gesehen können so insgesamt 3500 Euro wieder in die Anschaffung von Spielen und Geräten gesteckt werden. Ein Mittagessen ist für 3,30 Euro zu haben.
 
Reumann ließ es sich schmecken und konnte mit eigenen Augen sehen, dass auch die Kinder einen großen Appetit an den Tag legten. Später dann forderte er die Schüler zu einer Runde "Mäxle" an der Tischtennisplatte heraus.
 
Er hat sich davon überzeugt, dass der erste Schritt der Hohensteinschule hin zur Ganztagesbetreuung zu einem vollen Erfolg geworden ist. Reumann kann sich jetzt hier ebenso wie Bürgermeister Zeller und Käppeler vorstellen, mit einem Angebot auch ohne Nachmittagsunterricht nachzuziehen. "Im zweiten Halbjahr werden wir nachfragen, ob hierfür Bedarf besteht", so Käppeler. 

 

Alb-Bote, 17.01.2009