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Bekenntnis zur Hauptschule

Bildung - Hohenstein möchte den Schulstandort unverändert erhalten und verzichtet auf eine Kooperation

 

 

VON CHRISTINE DEWALD

HOHENSTEIN. »Wir würden hier sehr viel verlieren, wenn wir unsere Hauptschule aufgeben.« Bürgermeister Jochen Zeller möchte seinen Schulstandort wenigstens mittelfristig unverändert erhalten. Mit Schulleiter Klaus Käppeler, Elternvertretern und Förderverein hat sich Hohenstein deshalb darauf geeinigt, auf eine gemeindeübergreifende Schulkooperation für eine Werkrealschule zu verzichten. Die Hauptschule an der Hohensteinschule - das betonten Zeller und Käppeler am Donnerstagnachmittag bei einem Pressegespräch - biete den Schülern gute Bildungschancen.

Interesse aus Trochtelfingen

In einem Gespräch mit dem Schulamt und den Nachbargemeinden Trochtelfingen, Engstingen und Sonnenbühl hatten die Vertreter Hohensteins über die Möglichkeiten gesprochen. Und wie der Bürgermeister berichtete, hatte die Stadt Trochtelfingen auch Interesse daran signalisiert, die Hohensteiner Jugendlichen aufzunehmen. Sie möchte an ihrer Hauptschule die Zweizügigkeit sicherstellen, eine der Voraussetzungen für den Betrieb einer Werkrealschule.

Die Gemeinde Hohenstein dagegen will an der Eigenständigkeit ihrer Hauptschule festhalten. An der Hohensteinschule nur eine Außenstelle zu führen, die von der Stammschule in Trochtelfingen aus verwaltet wird - das könnten sich weder Schulleitung noch Gemeinde vorstellen. Rektor und Bürgermeister betonen, dass sich das Angebot der Hohensteinschule bewährt habe. Mit kleinen Klassen, einer guten Ausstattung und funktionierenden Kooperationen mit den Betrieben der Umgebung sehen sie ihre Einrichtung gut aufgestellt. Die Schülerzahlen sprechen dafür, dass dies auch die Hohensteiner Familien schätzen: 23 Fünftklässler starteten zu Schuljahresbeginn an der Hauptschule.

Die derzeit 87 Hauptschüler an der Hohensteinschule haben künftig ein Angebot, das dem der neuen Werkrealschulen vergleichbar ist. Weil die Durchlässigkeit in allen Klassenstufen gegeben sei, müssten die Lerninhalte die gleichen sein, sagt Käppeler. Mehr als die Hälfte der Hohensteiner Hauptschüler beenden ihre Schullaufbahn nach dem Besuch der zweijährigen Berufsfachschule jetzt schon mit einem mittleren Bildungsabschluss, wie der Rektor berichtet.

Dieser Schulabschluss sei geschätzt in der Wirtschaft, bestätigt Zeller. Dass der Abschluss der Werkrealschule den gleichen Stellenwert haben wird, bezweifeln beide - sie sprechen von einem »mittleren Bildungsabschluss light«. Mit Ganztagesangeboten, Hausaufgabenbetreuung und dem neuen Projekt »Schüler helfen Schülern« stimme in Hohenstein auch der schulische Rahmen.

 

Reutlinger Generalanzeiger

GEA online  11.12.2009 - 04:10 Uhr