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1,6 Millionen Euro investiert

Hohenstein. Am Dienstagnachmittag war der Hohensteiner Gemeinderat zu Gast in der Hohensteinschule. Nach Besichtigung von Schule und Schwimmhalle informierte Schulleiter Klaus Käppeler über Inhalte.

Fotos: Tobias Schellhaase

 

Man wolle die Hohensteinschule auch den neuen Gemeinderäten näherbringen, betonte Bürgermeister Jochen Zeller bei der Begrüßung in der Eingangshalle der Schule. Vor zehn Jahren habe man mit Sanierungs- und Renovierungsmaßnahmen begonnen, blickte der Bürgermeister zurück. Damals wurde in einer ersten Etappe mit der Erneuerung der Schwimmbadtechnik begonnen.

 

Neben vielen kleinen Arbeiten folgten auch einige größere Maßnahmen wie die Sanierung des Altbaus, die Dachsanierung sowie die Erneuerung der Sanitäreinrichtungen der Schwimmhalle. Fassadensanierungen am Bad sowie am Altbau der Schule standen vergangenes Jahr auf dem Tapet. Mehr als 1,6 Millionen Euro hat die Gemeinde in die Hand genommen, um die Schule auf Vordermann zu bringen. Zeller: "Uns ist es wichtig, die Schule zu erhalten, dazu zählt auch, dass wir uns für die Hauptschule aussprechen."

 

Nach der Besichtigung der Schwimmhalle sowie des Schulgebäudes traf man zum Informationsgespräch im Klassenzimmer der fünften Klasse zusammen. Schulrektor Klaus Käppeler nutzte die Gelegenheit, der Gemeinde seinen Dank dafür auszusprechen, "dass wir nicht um jedes Blatt Papier betteln müssen". Der Pädagoge zog anschließend eine Zwischenbilanz seiner Tätigkeit an der Hohensteinschule, die er seit zweieinhalb Jahren leitet, vergleich dabei seine Zielsetzungen anlässlich der Bewerbung um den Rektorposten mit dem Erreichten.

 

Zunächst: Die Hohensteinschule besteht aus einer zweizügigen Grund- und einer einzügigen Hauptschule. Es gibt acht Grundschulklassen, die von durchschnittlich 22 Schülern besucht werden. Bei den fünf Hauptschulklassen wird eine Durchschnittsgröße von 17 Schüler je Klasse erreicht. 22 Lehrkräfte, darunter zwei Referendare, unterrichten die insgesamt 264 Schüler.

 

Mehr als ein Drittel der Grundschüler würden nach der vierten Klasse zur Hauptschule übergehen, so Käppeler. In Städten wie Tübingen seien es inzwischen weniger als zehn Prozent. "Dabei sind die Kinder auf der Alb nicht dümmer als die in Tübingen." Nach Abschluss der neunten Klasse gehen viele Hauptschüler direkt in eine Berufsausbildung (2008 waren es 27 und 2009 43 Prozent). Die meisten entscheiden sich für die zweijährige Berufsfachschule (60, dann 43 Prozent), die zur Mittleren Reife führt.

 

Ziel, so Käppeler, sei es, die weiterführende Schule zu erhalten. Die Hauptschule biete viele Vorteile, von der Wohnortnähe bis zur Möglichkeit, anschließend die Mittlere Reife abzulegen, entweder über die zweijährige Berufsfachschule oder über das 10. Schuljahr in einer Werkrealschule. Käppeler wies ausdrücklich darauf hin, dass Hauptschule und Werkrealschule über identische Bildungspläne verfügten, zumal jetzt in Hohenstein neue Wahlpflichtbereiche angeboten werden.

 

Wichtig sei ihm die Entwicklung hin zu einer demokratischen Schule. Über die Arbeit der Schülermitverwaltung informierten in diesem Zusammenhang Schulsprecherin Christina Buck und ihre Stellvertreterin Jana Holzhauer. Das Spektrum reichte von der Spendenaktion bis hin zum Fußballturnier. Längst ist ein Schulförderverein ins Leben gerufen worden, der inzwischen 103 Mitglieder hat, wie die Räte von Tanja Glück erfuhren, die inzwischen neben Cordula Kring zum Schulleiterteam gehört. Käppeler informierte weiter über die Kooperationen etwa mit SchwörerHaus, ging auf die Wege zur Berufsfindung ein, sprach die individuelle Förderung an, um nur ein paar Aspekte zu nennen.

 

Nicht nur Jochen Zeller fand die Bilanz des Rektors "beeindruckend": "Sie haben vieles von dem, was sie sich vorgenommen hatten, umsetzen können", lobte der Bürgermeister. Dem pflichtete Willi Baier bei: "Sie hatten sich ein ehrgeiziges Programm auf die Fahnen geschrieben und in der Zwischenzeit mit ihrer Mannschaft Erstaunliches erreicht." Baier sicherte dem Rektor die Unterstützung des Gemeinderats beim Erhalt der Hohensteinschule zu. Albrecht Schwarz befand gar: "Wenn Schule heute so aussieht, dann möchte man fast noch einmal die Schulbank drücken."

 

Alb Bote Münsingen, 21.01.2010