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Manege frei!

Manege frei!

VON ANKE LEUSCHKE

 

HOHENSTEIN. Da gehen die Kinder auch gern mal am Samstag in die Schule! Ein großes Fest gab es rund um die Hohensteinschule mit viel Spaß und Spiel und einem großen Zirkus - eigens einstudiert von den Kindern der Grundschule im Rahmen der diesjährigen Projektwochen. Ein Tag, an dem für alle etwas geboten war, sei es für die Großeltern oder Eltern oder für die zukünftigen Hohensteinschüler, bei denen spätestens seit diesem Wochenende die maximale Vorfreude auf die kommende Schulzeit geweckt sein sollte. Doch bevor es am Nachmittag »Manege frei!« hieß, präsentierte sich die Schule mit Bläserklasse und Cool Chor. Die Klassen drei und vier zeigten, was sie unter Leitung von Herbert Pfister im vergangenen Schuljahr gelernt haben. Die Kinder vom Cool Chor zeigten Ausschnitte aus dem Musical »Tabaluga«, einer Geschichte über Freundschaft und Glück. Nach dem offiziellen Teil gab es Spiel und Spaß im Schulhaus und -hof, unter anderem mit Torwandschießen, Kinderschminken oder Basteln im Klassenzimmer. Wer Lust hatte, konnte sich auch hinter der Fotowand verstecken und lustige Bilder schießen. Die Klasse vier verwöhnte die Gäste mit Popcorn.

Vier Stunden Zirkus täglich

Schulleiter Klaus Käppeler bedankte sich beim Kollegium und bei den Eltern für das gute Miteinander. Alle hätten letzte Woche gemeinsam auf den großen Zirkustag hingearbeitet: »Ich bin total begeistert.« Die Kinder seien in einer Art und Weise motiviert und in Atem gehalten worden, »wie wir das noch nicht erlebt haben«. Sie hätten Dinge gelernt, die in ihrer Komplexität sonst nicht vermittelt werden könnten: Konzentration, Ausdauer und Bewegung. Möglich gemacht habe das der Schulförderverein, der das Projekt mit 3 000 Euro unterstützt habe.

In der gesamten letzten Woche gab es Zirkus in der Schule - nein, nicht im negativen Sinne, sondern in Form einer Projektwoche. Vier Stunden wurde jeden Tag geübt. Elf Disziplinen präsentierten die Zirkuspädagogen Fritz Knäble und Tanja Kiessl vom Artistiktheater Magic aus Freiburg zu Beginn. In vier konnten sich die Schüler ausprobieren, bevor sie sich für eine entscheiden mussten. Besonders in den letzten Tagen seien viele der Kinder über sich hinausgewachsen, wie zum Beispiel Jonas, der sich fürs Trapez gemeldet hatte und dann Zweifel bekam. Am Ende hat er die schwierigen Übungen in schwindelerregender Höhe souverän gemeistert.

Manche Sachen gelingen Kindern ganz einfach, bei anderen tun sie sich schwer. So gab es mit dem Diabolo am dritten Tag den lang ersehnten Durchbruch. »Plötzlich hat's geklappt«, berichtet Tanja Kiessl. Während der Zeit habe es ganz unterschiedliche Begegnungen auf unterschiedlichen Ebenen gegeben, berichtete der Rektor über das erste Projekt dieser Art. Entstanden sei ein Programm mit zehn verschiedenen Darbietungen sowie der Clownerie.

Seiltänzer und Einradfahrer

»Habt ihr das gefährliche Tier gesehen?«, fragten die eiden Zirkusdirektorinnen zu Beginn ihre Clowns, die sich dann ganz schnell per Wasserschlauch »verkabelten«. Den Anfang machte die »Rola-Rola«-Gruppe mit ihren Rollen. Dabei war vor allem Balance gefragt, ebenso wie bei der Akrobatik, die mit hohen Pyramiden, Handständen, Purzelbäumen und Rad gut choreografiert glänzten. Bei der Jonglage waren Konzentration und Fingerspitzengefühl gefordert. Einmal freihändig auf einem Ball stehen: Auch diesen Traum konnten sich einige der Schüler erfüllen. Eine besondere Herausforderung stellte der Seiltanz dar. Gut die Hälfte der Gruppe schaffte es, freihändig zu balancieren. Am Ende des ersten Teils ging es dann am Trapez hoch hinaus.

Auch nach der Pause folgten anspruchsvolle Darbietungen mit Einradfahren oder Tricks am Diabolo. So manchem im Saal stockte der Atem, als die Fakire ihren Auftritt hatten und über Glasscherben liefen. Am Ende wurde es dann mit den Kletterkunststücken an den Vertikaltüchern athletisch, bevor es beim großen Finale - wie auch bei den einzelnen Darbietungen - riesigen Applaus gab.

Am Ende eines grandiosen Schulfestes ließen die Kinder gemeinsam Ballons steigen. Jetzt sind alle schon ganz gespannt, wo die bunten Flugkörper landen werden. Für die ersten drei, die am weitesten fliegen gibt es Preise: eine Fitnessarmbanduhr, ein Spiel oder einen Fußball. Hoffentlich meldet sich bald jemand!

 

vgl. GEA 17.07.2017